Gibt es auf Windrädern auch Mobilfunk-Sendeanlagen?
Moderne Windenergieanlagen sind relativ leise. Dank der technologischen Entwicklung laufen vernünftig konstruierte und richtig platzierte Anlagen so ruhig, dass sie für Menschen, die ein paar hundert Meter entfernt wohnen, kaum noch zu hören sind. Dennoch gibt es in Österreich sehr strenge Schallrichtlinien. Dadurch wir bei der Genehmigung von Windrädern auch von den Behörden genau untersucht, ob die Schallentwicklung von Windrädern keine Grenzwerte überschreitet.
Ja, es gibt Mobilfunksendeanlagen, die auf Windkraftanlagen untergebracht sind. Allerdings ist es für Mobilfunkanlagen notwendig, aufgrund ihrer geringen Sendeleistung und dem damit kleinen Versorgungsgebiet in der Nähe zum Kunden zu stehen (also Wohngebäude, Gewerbegebiete aber auch (Durchzugs)Strassen, die versorgt werden sollen). Daraus folgt, dass leider viele Windkraftanlagen aufgrund ihrer Lage nicht geeignet sind.
Der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall erreicht selbst im Nahbereich bei weitem keine Werte über der Wahrnehmbarkeitsschwelle und ist somit gesundheitlich unbedenklich. Infraschall ist jener Teilbereich des Schallspektrums, in dem sehr niedrige Frequenzen so tiefe Töne erzeugen, dass diese unterhalb des menschlichen Hörbereichs liegen (unter 16 Hertz). Es gibt natürliche Infraschallquellen wie Windströmungen, Gewitter oder eine Meeresbrandung, aber auch eine Vielzahl technischer Infraschallquellen wie Heizungs- und Klimaanlagen, Kompressoren oder Verkehrsmittel. Langjährige Untersuchungen haben gezeigt: Für Infraschall unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle (unter 16 Hz und weniger als 130 dB) konnten keinerlei negative Auswirkungen für den menschlichen Organismus nachgewiesen werden. Der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall erreicht selbst im Nahbereich bei weitem nicht diese Werte und ist somit gesundheitlich unbedenklich. Bei Schall und Infraschall handelt es sich technisch gesehen um eine sehr komplexe Materie. Deswegen entstehen bei der Interpretation von Studienergebnissen oft grobe Missverständnisse und verwirrende Aussagen, die physikalisch vielfach nicht haltbar sind.
Jedes Haus und jeder Baum wirft einen Schatten, der im Tagesverlauf wandert. Bei Windrädern wirft der sich drehende Rotor regelmäßig wiederkehrende Schatten – allerdings nur, wenn die Sonne scheint. Im Genehmigungsverfahren wird darauf geachtet, dass der Schatten eines Windrades umliegende Wohngebiete nur minimal überstreicht. Allein durch den hohen Mindestabstand zu Wohnhäusern ist der Schattenwurf in Österreich kein Problem. Darüberhinaus sorgen strenge Grenzwerte dafür, dass die Anrainer durch den Schattenwurf nicht gestört werden. Früher war auch der sogenannte „Disco-Effekt“ (="Stroboskop-Effekt") – ausgelöst durch Sonnenlicht, das sich an den Rotoren widerspiegelte – ein Problem. Doch den gibt es nicht mehr, seitdem Windräder mit nicht-reflektierenden Farben gestrichen werden. Moderne Windräder drehen sich darüber hinaus auch so langsam, dass es zu einem Diskoeffekt gar nicht kommen kann.
Die Errichtung einer Windkraftanlage mit drei Megawatt Leistung in Österreich bringt heimischen Firmen ein Auftragsvolumen von knapp 1,5 Mio. Euro. Während der 20-jährigen Lebensdauer kommen noch ca. 3,3 Mio. Euro für Wartung und Betrieb dazu. Insgesamt profitiert die österreichische Windkraft-Wirtschaft an jedem Windrad also mit ca. 4,8 Mio. Euro. Das sind über 20 Jahre gerechnet rund 50 Prozent der gesamten Projektkosten.
Bei einer repräsentativen Befragung durch ein unabhängiges Meinungsforschungsinstitut im windenergiestärksten Bundesland Niederösterreich befürworten 87% den weiteren Ausbau von Windkraftwerken in ihrem Bundesland. Von jenen Personen, die in der Nähe eines Windparks wohnen, sieht ein Großteil keine Nachteile für die Region aufgrund der vorhandenen Windräder. Umgekehrt meinen 35%, dass sich durch die Windräder sogar Vorteile für die Region ergeben. Über 80% der Befragten, die in der Nähe eines Windparks wohnen, gaben an, dass der Windpark keine Auswirkungen auf ihre Lebensqualität habe. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen immer wieder, dass Windräder auch keine gesundheitlichen Auswirkungen auf Anrainer und Anrainerinnen haben.