Windräder und Landschaftsbild
Windräder sind weithin sichtbar
Ob Land- oder Forstwirtschaft, industrielle Entwicklung oder Städtebau: Seit jeher hat das Handeln der Menschen die Landschaft geformt und ihr Aussehen geprägt. Ob ein Bauwerk als Störfaktor im Landschaftsbild empfunden wird oder nicht, hat viel mit Gewohnheit zu tun. Auch Hochspannungsleitungen, Fabriken oder Autobahnen sind Teil unserer Umwelt, und wir haben gelernt, damit zu leben.
Ein schönes Beispiel dafür ist ein Zitat aus einer Mühlenzeitschrift aus dem Jahr 1913. Im 19. Jahrhundert war die Blütezeit der Windräder. In ganz Europa drehten sich rund 200.000 Anlagen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Windmühlen durch Dampfmaschinen abgelöst. Es begann das große Mühlensterben. Das Verschwinden der Windmühlen veränderte die Landschaft. In einer Mühlenzeitschrift beklagt sich daher ein Mann: „Es schwindet die Romantik immer mehr, die Gegend wird kahl.“ In seiner Gegend standen von einst zehn Windmühlen nur mehr vier.
Wo der Strom herkommt
Natürlich verändern auch die weithin sichtbaren Windkraftanlagen das Landschaftsbild. Aber wie diese Veränderung empfunden wird, wird ganz stark durch die subjektive Wahrnehmung des einzelnen bestimmt. In den 1970er Jahren gab es den Spruch: „Strom kommt aus der Steckdose.“ Gemeint war damit: „Es ist mir egal, wo der Strom herkommt, Hauptsache ich kann ihn nutzen.“ Doch das kann uns heute nicht mehr egal sein.
Kein gefährliches Erbe

Wenn ein Windrad nach rund 20 Jahren seinen Lebenszyklus vollendet hat, kann es rasch, problemlos und umweltverträglich wieder abgebaut werden. Viele Bestandteile können wiederverwertet werden. So können wir unseren Kindern eine saubere Landschaft hinterlassen und kein gefährliches Erbe, wie es Atommüll und in den Boden gepresstes CO2 sind.
Zeugnisse der Veränderung
Windräder sind eine dezentrale Form der Stromerzeugung. Es gibt viele davon, und man sieht sie von weitem. Manche Menschen stört, das rauchende Kohlekraftwerke dagegen oder grenznahe Atomkraftwerke sind eben weniger häufig zu sehen. Und wer denkt schon an überflutete Alpentäler, in denen riesige Staukraftwerke den Wasserreichtum Österreichs zur Stromerzeugung nutzen. Oder an die Eingriffe in die Natur durch die großen Laufkraftwerke an der Donau.
Die Anrainer sind meist stolz
Wie die Erfahrung mit bestehenden Windparks zeigt: Wenn die Anrainer in geplante Windkraftprojekte frühzeitig eingebunden werden (durch ausführliche Informationen, aber auch durch finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten u.a.), entwickeln die meisten eine sehr persönliche Beziehung zu den Windrädern. Diese werden dann nicht als optische Störfaktoren, sondern als Zeugnisse einer sauberen regionalen Energieversorgung gesehen, auf die die Menschen zu Recht stolz sind.