Rückbau von Windkraftanlagen
Recycling
Anlagen, die nicht mehr verkauft werden können, werden abgebaut und die Einzelteile so gut wie geht wiederverwertet. Rund 80 bis 90 Prozent der Windradteile sind derzeit schon wiederverwertbar.
Ein gutes Dokument vom Fraunhofer Institut dazu ist hier zu finden.
Bei den Stahlkomponenten, wie beispielsweise den Türmen ist das einfach. Stahl kann sehr gut rezykliert werden. Andere Teile aus dem Maschinenhaus, wie das Getriebe können teilweise sogar als Ersatzteile für andere Anlagen eingesetzt werden. Allein bei den Flügeln, die aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) sind gibt es noch keine optimale Wiederverwertungsmöglichkeit. Die Flügel werden derzeit geschreddert und in Zementwerken verbrannt.
Die Forschung ist hier aber schon einen Schritt weiter. So wurde im Jahr 2017 ein Verfahren mit dem Umweltpreis GreenTec Award 2017 ausgezeichnet, das die Windradflügel durch die Vermengung mit Reststoffen auf der Papierproduktion zu einem Energierohstoff umwandelt und dieser auch als Ausgangspunkt zur Klinkerproduktion eingesetzt werden kann. Der Grund warum dieses Verfahren noch nicht kommerziell eingesetzt wird, liegt schlicht an der geringen Menge, die derzeit an Altflügeln zum Recycling anfällt.
Neue Studie des deutschen Umweltbundesamt
Die Studie des deutschen Umweltbundesamtes versucht die Mengen an Materialien abzuschätzen, die durch den Abbau der über 30.000 Windräder in Deutschland in den nächsten Jahren entstehen wird. Ende 2016 standen deutschlandweit 27.270 Windenergieanlagen, wovon die ersten in den 1980er Jahren errichtet wurden. Das deutsche Umweltbundesamt rechnet bereits für das Jahr 2021 mit einem ersten Maximum von abgebauten Windrädern in Deutschland. Ob diese Abfallmenge so wie in der Annahme bereits schon 2021 kommen wird, ist auf Grund der Krise in der deutschen Windbranche schwer zu sagen. Sicher ist aber, dass die Abfallmengen im nächsten Jahrzehnt bei wieder stärker einsetzendem Windkraftausbau in Deutschland deutlich steigen werden. Für Beton, Elektroschrott und Aluminium sowie abgeschwächt auch für CFK-haltige Verbundwerkstoffe (Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffen) rechnet das deutsche Umweltbundesamt, dass die maximalen Abfallmengen im Jahr 2038 deutlich ausgeprägter sein werden als die Mengen aus dem Jahr 2021. Dies kann als Indikator für einen überproportionalen Einsatz dieser Stoffe in neueren WEA-Generationen aufgefasst werden. Bezüglich der installierten Leistung sinkt der Materialaufwand jedoch erheblich, was ein ökologisch vorteilhaftes Ergebnis des technologischen Fortschritts ist. Für Verbundwerkstoffe, welche neben GFK auch CFK enthalten, erwartet das deutsche Umweltbundesamt bis zum Jahr 2038 Abfallmengen bis zu 73.500 t. Die genauen Details sind in der Studie des deutschen Umnweltbundesamtes zu finden.