Windkraft senkt Strompreise und sichert den Wirtschaftsstandort
83 TWh sauberer Windstrom auf nur 2 % der Landesfläche Österreichs
Windparks auf nur 2 % der Landesfläche Österreichs können jährlich 83 TWh sauberen Windstrom liefern, das ist mehr als der gesamte (!) derzeitige (Stand 2023) Stromverbrauch in Österreich. Ein weiterer Vorteil der Windkraft: 99 % der Fläche eines Windparks bleiben für Land- und Forstwirtschaft nutzbar.
In Deutschland hat die Ampelkoalition in ihrem Regierungsprogramm bereits 2 % als Flächenziel für Windkraft
an Land festgeschrieben.
Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur: „Grüner Strom ist gemeinsam mit mehr Effizienz die Grundlage für die allermeisten Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise. Wir benötigen diesen Strom etwa für die Mobilität, zum Heizen oder auch zur Dekarbonisierung der Industrie und zur Herstellung von grünem Wasserstoff.“ Darüber hinaus bietet der in Österreich hergestellte saubere Strom mehr Unabhängigkeit von fossilen Importen (wie Erdgas und Erdöl). Damit ist das Land auch besser abgesichert gegen globale Krisen. Aber auch die Leistbarkeit der Energie sowohl für Familien, als auch für Unternehmen ist ein entscheidender Vorteil.
Mit Erneuerbaren den Wirtschaftsstandort Österreich sichern
Sauberer Strom u.a. aus Wind wird immer mehr an Bedeutung gewinnen und zu einem optimalen Energiemix beitragen, umso wichtiger ist es, dass in Österreich der Ökostrom-Ausbau beschleunigt wird. Das ist ausschlaggebend dafür, dass Österreich ein zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort bleibt. Ein starker Ausbau der Windkraft hätte einen strompreisdämpfenden Effekt.
Berechnung des Strompreises mit Merit-Order
Bei der Berechnung des Strompreises in Österreich ist das teuerste Kraftwerk ausschlaggebend und bestimmt den Preis. Kostengünstiger Strom aus Wasser-, Wind- und Sonnenkraftwerken drücken den Strompreis. Das letzte Kraftwerk, das benötigt wird, um den Strombedarf zu decken, bestimmt die Grenzkosten für den Strompreis am gesamten Markt. Ist das ein Gaskraftwerk (sehr teure Stromproduktion), sind auch die Stromkosten hoch. Stehen jedoch viele kostengünstigere Windkraftwerke zur Verfügung, ist folglich auch der Strompreis niedriger.
Wind ist optimale Ergänzung
Österreich hat einen Erneuerbaren-Mix mit hohem Anteil aus Wasser, Wind, Sonne oder Biomasse. Davon ist ein Großteil Wasserkraft, die im Winter wenig Strom erzeugt (geringe Wasserführung der Flüsse). Zum Ausgleich dafür werden aktuell Gaskraftwerke eingesetzt, die den Preis stark nach oben treiben. Wind ist die optimale Ergänzung zur Wasserkraft und könnte den Gasanteil bei der Stromerzeugung im Winter und damit auch den Strompreis und die CO2-Emissionen senken.
Großes Windkraftpotential in den Bundesländern
In vielen Bundesländern gibt es noch hohe Windkraft-Potentiale. Österreichweit geht es da um realisierbare Potentiale von 25 TWh bis 2030. Das ist mehr, als der derzeit für die Erreichung der EAG-Ziele bis 2030 vorgesehene Windkraftausbau (17,8 TWh). Mit nur 2 % der Landesfläche Österreichs könnten 83 TWh sauberer Windstrom erzeugt werden, das ist mehr als der derzeitige (Stand 2023) Stromverbrauch Österreichs. Das entspricht ca. 5.400 Windrädern.
Die Studie „Klima- und Energiestrategien der Länder – Energie, Treibhausgasemissionen und die Kongruenz von Länder- und Bundeszielen“ der Österreichischen Energieagentur (2023) zeigt, dass die Potenziale dafür in den Bundesländern vorhanden sind. „Der beschleunigte Ökostromausbau ist von entscheidender Bedeutung für den Standort von morgen – im Sinne der Wirtschaft und im Sinne der in Österreich lebenden Menschen.“, betont Angerer.
Weiterführende Links
- Presseaussendung der Österreichischen Energieagentur 2023
- Windparks statt Gaskraftwerke – 2 % Landesfläche
- Folder: Outlook 2030