Windkraft im Gebirge
Sehr gute Windverhältnisse
In den Bergen in Österreich gibt es sehr gute Windverhältnisse zur Nutzung der Windkraft. Sogar die besten Windstandorte in Österreich sind in gebirgigen Lagen zu finden. Dass die Windkraft im Gebirge auch wirtschaftlich sehr gut funktioniert, zeigt die Steiermark vor. Alle steirischen Windparks befinden sich auf über 1.250 Meter Seehöhe, der höchstgelegene auf über 1.900 Meter. Ende 2023 stehen bereits 118 Windräder in den steirischen Bergen, die sauberen Strom für die Region produzieren.
Alpenkonvention
Die Alpenkonvention spricht sich deutlich für die Nutzung von erneuerbarer Energie auch im Alpenbereich aus:
„Energie - mit dem Ziel, eine natur- und landschaftsschonende sowie umweltverträgliche Erzeugung, Verteilung und Nutzung der Energie durchzusetzen und energieeinsparende Maßnahmen zu fördern, …“
Auch im Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention zum Thema Energie, wird darauf hingewiesen: „Die Vertragsparteien verpflichten sich, im räumlichen Anwendungsbereich der Alpenkonvention Rahmenbedingungen zu schaffen und konkrete Maßnahmen in den Bereichen Energieeinsparung sowie Energieerzeugung, -transport, -versorgung und -verwendung zu ergreifen, um die energiewirtschaftlichen Voraussetzungen für eine nachhaltige, mit den für den Alpenraum spezifischen Belastbarkeitsgrenzen verträgliche Entwicklung zu schaffen; damit werden die Vertragsparteien einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt, zur Schonung der Ressourcen sowie zur Klimavorsorge leisten.“ (Artikel 1)
„…Sie berücksichtigen in ihrer Energiepolitik, dass der Alpenraum zur Nutzung der erneuerbaren Energieträger geeignet ist, …“ (Artikel 2)
Windkraft im Westen Österreichs
Um energieunabhängig zu werden und die Klimaziele erreichen zu können, wird sich der Windkraftausbau in Österreich auch auf den Westen ausdehnen. Potentiale für die Windenergienutzung in den westlichen Bundesländern sind vorhanden. Die geeigneten Standorte befinden sich in diesen Bundesländern aber durchwegs in Berglagen. Die Verteilung der Windkraft auf ganz Österreich macht schon allein aus volkswirtschaftlicher Sicht Sinn. Die große Stärke der erneuerbaren Energien ist, neben einer klimafreundlichen Stromproduktion, die regionale Erzeugung. Durch eine Verteilung der Windkrafterzeugung auf ganz Österreich wird der Stromnetzbedarf reduziert, weil der Strom gleich dort verbraucht wird, wo er erzeugt wird. Auch zeitlich haben Windräder im Westen eine andere Ergänzungsstruktur, als jene im Osten – ein weiterer Vorteil für eine Windstromproduktion in allen österreichischen Bundesländern.
Naturverträglicher Bau
Das erste Windrad in den österreichischen Bergen wurde 1999 errichtet. Seit mehr als 20 Jahren hat die Windbranche Erfahrungen gesammelt, wie Windräder naturverträglich und umweltschonend im Gebirge errichtet werden können. Für den Antransport von Windradflügel wurden sogar eigene Transporter erfunden, damit auch Haarnadelkurven befahren werden können und die Forststraßen damit kaum ausgebaut werden müssen. Damit der Bau von Windrädern im Gebirge naturverträglich abläuft, sind wie auch im Flachland, Naturschutzgutachten obligatorisch und etwaige Ausgleichsflächen für betroffene Tierarten fester Bestandteil des Genehmigungsverfahrens.
Dass Windkraftnutzung und Birkhuhnschutz in den Alpen vereinbar sind, zeigt eine Studie von Brunner & Friedel (2019) – siehe auch unter Tierschutz > Vögel.